Tipps für Betroffene
Was Sie selbst tun können
Unsere moderne Welt fördert sozialphobisches Verhalten. Früher musste man im Berufsleben viel häufiger mit Menschen telefonieren und reden, heute beschränkt sich die Kommunikation häufig auf den Versand von E-Mails. Man kann im Supermarkt wortlos einkaufen, durch Navigationssysteme ohne Ansprechen fremder Personen den Weg finden, im Internet vieles recherchieren, ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht ist nicht mehr unbedingt notwendig. Dieses sollten Sie aber gezielt suchen und sich nicht in der virtuellen Welt verkriechen!
- Machen Sie sich immer wieder klar, dass die Ursache Ihrer Angststörung im Wesentlichen in der Angst vor Beurteilung liegt! Dann haben Sie schon den ersten entscheidenden Schritt zur Bewältigung getan.
- Finden Sie heraus, was Sie sind und was Sie können – dann brauchen Sie sich vor dem Urteil anderer nicht zu fürchten.
- Stehen Sie zu Ihrer Angst. Es handelt sich nur um eine „Schwäche“, über die auch gesprochen werden darf. Auch andere haben „Schwächen“!
- Überprüfen Sie Ihre Befürchtungen und Gedanken: Selbst wenn anderen Ihre Unsicherheit, ihr Zittern oder Erröten auffallen würde, heißt das noch lange nicht, dass Sie als dumm, unfähig oder schwach eingestuft werden.
- Listen Sie Ihre körperlichen Angstsymptome auf: Sie können davon ausgehen, dass sie diese selbst viel stärker wahrnehmen, als sie nach außen hin sichtbar sind!
- Akzeptieren Sie Ihre körperlichen Reaktionen in der Belastungssituation! Ersetzen sie negative Bewertungen wie z. B. „Jetzt werde ich wieder rot und beginne zu stottern“ durch „Erröten und Stottern gehört zu meinem alten Programm, ich akzeptiere meine Angstsymptome. Ich werde Sie im Laufe der Zeit aber abbauen. Ich bin trotzdem ein liebenswerter Mensch.“
- Geben Sie das Vermeidungsverhalten auf und gehen Sie ein Risiko ein! Selbst wenn andere sie negativ beurteilen, halten Sie das aus. Denn Sie wissen, was Sie können.
- Lernen Sie Entspannungstechniken, um diese gezielt vor entsprechenden Situationen einzusetzen.